Eine Reise in ein neues Leben…
Zuallererst kommt meistens ein Gedanken oder ein Traum. Bei uns war es beides. Also hat sich daraus ein Gefühl
entwickelt.
Man kann jetzt einfach losfahren. Genau, wenn man noch jung ist, wird das vielleicht auch klappen. Da wir aber beide im mittleren Alter sind, gehört dazu ein gewisser Mut und familiäre
Absicherung. Somit hatten wir den Gedanken das Land Deutschland zu verlassen, schon eineinhalb Jahre vorher. Es mussten aber noch viele Dinge geklärt werden, um sagen zu können, jetzt können wir
mit einem guten Gewissen losfahren. Ihr wisst doch, die finanziellen Fragen, unsere Kinder, unsere Gesundheit und was vor so einem Schritt alles in Betracht kommen kann.
Wir haben unsere Möbel, die wir behalten wollen in einem Store Age eingelagert. Diese sollen irgendwann nachkommen. Wir haben sehr viele Dinge verkauft. Für ein Leben in Deutschland möge dieses vielleicht passen, aber für einen Neuanfang außerhalb Deutschlands eher unpassend. Schließlich kann man so gut das eigene Leben aufräumen.
Jetzt gehen wir in die Woche, in der wir losgefahren sind.
Als erste Zusammenfassung gehen wir erstmal die Etappen nach…
Die erste Etappe befasste 279km von unserem Zuhause nach Essen in den Rheinischen Hof.
Die zweite Etappe war 898km weit. Hier ging es vom Rheinischen Hof in Essen nach Chauvigny in Frankreich.
Unsere dritte Etappe hatte eine Länge von 730km von Chauvigny in das Hostel Lar in Burgos, in Spanien.
Die letzte und finale Etappe war nach den beiden längeren dann ein “Katzensprung“ von 568km. Also von dem Hostel Lar nach Pedrogao Grande in Portugal.
Somit hatten wir eine Strecke von 2.475km von unserem alten Zuhause in Bremen
zu unserem vorübergehenden neuen Zuhause in Portugal.
Jetzt wird es etwas ausführlicher, denn wir gehen jetzt auf jede einzelne Etappe genauer ein.
Bevor wir losgefahren sind, haben wir uns natürlich Gedanken gemacht, was in unser Auto passt und was wir vorschicken wollen. Somit haben wir erstmal zwei Koffer
und zwei Kartons per Postweg losgeschickt. Anschließend haben wir unser Auto gepackt. Unser kleiner “großer“ Hyundai i20. Beim Packen mussten wir dennoch den einen und andere Gegenstand bzw.
Karton im Lager belassen.
Da das Verschicken aber bis ungefähr 15 Uhr gedauert hat, konnten wir erst so spät losfahren. Da wir vorher keine Unterkünfte gebucht hatten, um einfach flexibler
agieren zu können, sind wir dann bis Essen gekommen. Warum Essen? Weil wir auf unserer Route eine ADAC-Geschäftsstelle aufgesucht haben, um eine Mautbox für die bevorstehenden
Mautautobahnen zu kaufen.
Außerdem wollten wir uns nicht stressen und haben abends die Unterkunft “Rheinischer Hof“ in Essen gefunden. Dort haben wir in der Nähe noch eine leckere
Pizza im kleinen Restaurant “La Pizza Rü“ gegessen.
Am nächsten Tag nachdem wir gefrühstückt hatten, packten wir unser Auto wieder voll und sind losgefahren. Laut unserem
Plan, der nicht mehr aufging, wir wollten pro Tag 800km fahren, sind wir entlang der Strecke gefahren, die unser Routenplaner ausgespuckt hat.
Während der Fahrt hat Anja uns eine neue Herberge rausgesucht.
Es war eine Mittelalterliche Stadt mit einer Burg. In dieser Burg sollten wir übernachten. Zuvor sind wir aber noch durch Paris gefahren. Zum Glück war auf unserer Seite der Stadtautobahn kein
Stau. Die andere Seite war immer komplett voll. Meine Frau hat dieses aber sehr gut gemeistert. Außerdem durfte ich ganz kurz die Spitze vom Eifelturm erhaschen 😊.
Nach einem Imbiss an einer Raststätte hinter Paris bin ich den Rest zu unserem Bett für die Nacht gefahren. Das war aber komplizierter als
gedacht.
Zu der Burg in Chauvigny ging es nur noch über französische Landstraßen. Wer schon inmitten von Frankreich Landstraße gefahren ist, der weiß wie altertümlich zum
Vergleich zu Deutschland diese ausgestattet sind. Das war aber noch nicht das Beste…
Eine Straßensperrung tauchte mitten auf der Straße im Nirgendwo auf. Das Problem:
Eine Ausweichstraße mitten in der Nacht lag auf der anderen Seite eines Flusses, dessen Brücke auf die andere Seite, wieder 18km in die andere Richtung
bedeutete.
Weil wir schon echt sehr kaputt waren, hatten wir zum Glück in einer “Stadt“ auf der Ausweichstrecke ein kleines Restaurant gefunden. Ihr wisst doch, wenn die Frau
hungrig ist, dann macht auch das Fahren keinen Spaß mehr.
Die letzten 10km sind wir am Ende bergauf zur Burg gefahren. Wir wurden nicht enttäuscht. Eine Mittelalterliche Burg. Wir konnten in einem Zimmer übernachten, wo
wir per Code unseren Schlüssel aus einer Box bekommen haben. Müde und verblüfft über das Ambiente, sind wir in das kalte Bett gefallen. Heizung auf einer Burg gab es halt damals
nicht.
Der dritte Tag unserer Route begann für mich mit sehr vielen Eindrücken über den Ort, wo wir geschlafen hatten. Wir sind ja auch erst in der Nacht angekommen. Bilder habt ihr oben gesehen. Nach dem wir im Ort gefrühstückt hatten, sind wir dann mit unserem Auto endlich in Richtung spanische Grenze gefahren. Da wir diesen Tag nicht komplett im Auto verbringen wollten und den gestrigen Tag noch in den Knochen hatten, haben wir uns entschlossen, diesen Tag ruhig angehen zu lassen. Vorab sei gesagt, wir sind trotzdem 730km von Frankreich nach Spanien gefahren. Nun denn, das Wetter wurde nicht besser und der Regen meldete sich in unterschiedlichen Abständen. Als wir am späten Nachmittag unsere heutige Herberge das Hostel Lar in Burgos erreichten, waren wir froh, heute nicht so eine Tour wie gestern gefahren zu sein. Das Hostel Lar liegt zentral in der Stadt, wodurch wir abends lecker Tapas essen gehen konnten.
Morgens sind wir voller Euphorie aufgewacht, weil wir unsere letzte Tagestour vor uns hatten. Zum Frühstück sind wir einfach in das
nächste Kaffee gestolpert. Leckeren Kaffee und leckeres Gebäck machte unsere letzte Tour zu einem Katzensprung, wie am Anfang schon erwähnt.
Das Auto wurde gestartet und wir freuten uns einfach, als unser Navi die Ankunftszeit anzeigte. Wir hatten es quasi schon geschafft. Die Autobahnen, egal wo wir im Ausland gefahren sind, waren
total entspannt. Nur Deutschland hat keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Dieses merkt man sofort. Die ganze Fahrt war regelrecht entspannt, außer in Deutschland kommt dir das “höher – schneller -
weiter“, mit anderen Worten, das egoistischere Gefühl wieder hoch. Da kann sich Good OLD Germany noch was von den anderen Ländern abschauen.
Weil wir zwei Jahre zuvor schon an unserem Endziel waren, hatten wir ziemlich schnell ein Grinsen im Gesicht, als wir uns an die letzten Kurven erinnerten.
Das war unsere Fahrt von Deutschland im Norden bis nach Zentral Portugal.
Wie es weiter geht, dass müssen wir erst noch herausfinden.
Kommentar schreiben
Christine Krause (Freitag, 25 Oktober 2024 15:45)
Das klingt nach ganz viel auf geht's, Neugierde und Tatendrang. Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit und das alles so läuft wie ihr es euch vorgestellt habt.
jens Halbroth (Freitag, 25 Oktober 2024 18:41)
Alles richtig gemacht und gleiches gilt fürs ankommen, schauen , ansehen, reinhören ,wie ist die Stimmung wie gehen die Menschen miteinander um. Was für die einen richtig ist muss nicht für Euch richtig sein. Wählt Euren Platz so, dass Ihr unter Einheimischen lebt, denn die sind wenns mal klempt da , ob Comunidades: Alemanes ,Holondeses , Ingleses ,- für die meisten ist diese Comunidad ein vermeintliches Netz wenn es mal Schwierig wird , das kenn ich schon aus meiner Zeit in Mallorca, wer Probleme hat wird ausgeschieden. Meidet die typischen Urlaubs Residenten Regionen, der Spiegel einer Region sind die Einheimischen. Wir waren 2 Jahre y pico unterwegs war gut so. Beste Entscheidung ever leben hier in unserem Dorf keine Ausländer, - doch wir und sind voll integriert. Lernt die Sprache , Fragmental vollkommen egal aber ihr werdet mit offenen Armen empfangen. DuoLingo ist ein guter Einstieg. Wünschen Euch ein gutes Ankommen . Claudia und Jens
Susanne und Martin (Freitag, 01 November 2024 13:11)
Hallo ihr Lieben,
wir schließen uns zum großen Teil den Vorschreibern :-) an.
Passt vor allem auf Whiskey auf und dann natürlich auch auf Euch. Da habe ich aber keine Bedenken �
Wir freuen uns bald wieder von euch zu hören.
Alles Liebe
Martin Josh Gigolo und ich �